DIE INSELMITTE

Kleine und urige Dörfer für schöne Ausflüge

Die Inselmitte hat vieles zu bieten, schöne alte Dörfer, wie beispielsweise Sa Pobla, aber auch die Bergkette Mallorcas, die Serra de Tramuntana, die Weinregionen des Es Pla und vieles mehr. Ein paar sehenswerte Ziele haben wir hier zusammengestellt.

Castell d´Alaró

Altehrwürdig und von weithin zu sehen thront die Ruine des Castell d´Alaró auf dem Berggipfel des Puig d´Alaró. Die mächtigen Mauern der Festung galten über Jahrhunderte hinweg als uneinnehmbar und haben bis heute als Symbol der Freiheit im kulturellen Gedächtnis der Inselbewohner Bestand. 1931 wurde dem Kastell der Status als offizielles spanisches Kulturdenkmal verliehen.

Die Ortschaft Alaró und ihr gleichnamiges Kastell liegen etwa 25 Kilometer in nordöstlicher Richtung von der Hauptstadt Palma de Mallorca entfernt. Um zur Ruine zu gelangen, müssen sich die Besucher auf eine kleine Abenteuerreise begeben. Die Straßen zum Gipfel des Puig d´Alaró sind nicht asphaltiert, mit unzähligen Schlaglöchern versehen und winden sich in engen Serpentinen den Hang hinauf.

Valldemossa

Im Nordwesten Mallorcas, inmitten der Region des Serra de Tramuntana liegt Valldemossa. Der beschauliche Ort auf über 400 Metern Höhe wurde von den einstigen Herrschern, den Königen der Baleareninsel besonders wegen seines verträglichen Sommerklimas geschätzt. König Jaume II. ließ sogar einen Palast in Valldemossa erbauen, den sein Nachfolger Sancho I. später weiter ausbauen ließ, um sich hier einen Rückzugs- und „Kurort“ zu erschaffen, da er unter Asthma litt. Denn auch für Leiden dieser Art, so heißt es, sei das Klima in Valldemossa gut geeignet und heilsam. Der wohl bekannteste Besucher des Ortes aber ist der Komponist Frédéric Chopin, welcher gemeinsam mit der französischen Autorin George Sand den Winter 1838/39 hier verbrachte. Sand schrieb ihre Erinnerungen an diese Episode später in ihrem Roman „Ein Winter auf Mallorca“, welcher auch die Natur der Gegend in und um Valldemossa eindrücklich schildert, nieder. Das Liebespaar verlebte den Winter in einem ehemaligen Kartäuserkloster aus dem Jahre 1399, der Kartause von Valldemossa. Der romantische Aufenthalt der beiden Künstler fand nach nur knapp drei Monaten ein jähes Ende durch die erneute Verschlechterung der Tuberkulose-Erkrankung, an welcher Chopin litt. Über 100000 Besucher verzeichnet das Dorf jährlich, wobei der Hauptanteil dieser Zahl vermutlich auf den Aufenthalt des berühmten Paares zurückzuführen ist. Die Kartause kann heute besichtigt werden, nachdem sie für Besucher umgebaut und hergerichtet wurde. Neben „typisch“ mallorquinischen Alltagsgegenständen werden auch Hinterlassenschaften des polnischen Komponisten ausgestellt. Auch die alte Klosterapotheke und der klostereigene Garten sind sehenswert. Im nahe gelegenen Museo Municipal kann man außerdem Werke Picassos und Mirós bewundern. Sonderstatus hat Valldemossa aber auch durch den Umstand, dass es die Geburtsstadt der berühmten Heiligen Mallorcas, der Catalina Thomás, ist. So sieht man bei einem Spaziergang durch das hübsche Städtchen überall aufwendig gestaltete Kacheln, die das Leben der Heiligen, die hier besonders verehrt wird, abbilden. Die Pfarrkirche Sant Bartomeu mit ihrem alten Glockenturm ist ebenfalls einen Besuch wert.

Fornalutx: Eine Dorfschönheit entdecken

Ein Grund, sich auch abseits von der Küste zu bewegen, sind die malerischen Dörfer im Landesinneren. Fornalutx gilt als schönstes Dorf der Insel und liegt im Herzen der Sierra de Tramuntana, eingebettet in wildbewachsene Felsen und leuchtende Orangenplantagen. Sie erwarten verwunschene Gässchen, kleine Steintreppen, bunt geflieste, typisch mallorquinische Häuser und (je nach Saison) eine farbenfrohe Blumenpracht. Hauptplatz ist die Plaza Espana mit der Pfarrkirche Navidad de Nostra Senyora aus dem 16. Jahrhundert. Mehr mediterranes Dorfidyll geht nicht.

Der Ort beherbergt außerdem das Kulturzentrum Costa Nord, welches durch die Bemühungen des Schauspielers Michael Douglas initiiert wurde. Hier findet man Informationen und Wissenswertes rund um die Natur des Tramuntana-Gebirges sowie zu den alljährlich stattfindenden Kulturveranstaltungen der Region. Aber auch die kulinarische Seite kommt in Valldemossa nicht zu kurz. Ein süßlich-erfrischendes Getränk, das aus Mandeln gewonnen wird und ein traditionell aus Kartoffeln hergestelltes Gebäck sind typisch für die Gegend. Nördlich liegt Port de Valldemossa, wo man nach einem langen Streifzug durch den Ort schließlich etwas Abkühlung erfahren kann. Der kleine Strand am Fuße des Hafenorts ist selten besucht und so kommt man sogar in den Sommermonaten hier oft in den Genuss eines „privaten“ Bades in kristallklarem Wasser. Wer kann, sollte Valldemossa in der Nebensaison besuchen, denn dann ist es nicht ganz so betriebsam. Vor allem sonntags hat man durch den Umstand, dass viele Touristenziele geschlossen haben, gute Chancen auf ungestörte Erkundungstouren.

Die Serra de Tramuntana

Die Kulturlandschaft der Serra besteht aus Wanderwegen, Terrassenfeldern, Mauern und traditionellen Bauten aus Trockenstein, eine menschliche Spur, die in diesem Fall die Natur nicht zerstört hat, sondern sich harmonisch in sie integriert und einen auf der Welt einzigartigen Raum geschaffen hat.

Zum kulturellen Erbe gehören die Spuren von wichtigen Figuren, die für immer mit der Tramuntana verbunden sind, wie König Jakob I., der Mystiker Ramon Llull, der Erzherzog Ludwig Salvator von Österreich oder das romantische Paar, bestehend aus dem Musiker Frédéric Chopin und der Schriftstellerin George Sand. Gehen Sie doch mal auf Spurensuche!

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